FINANZFIT NACH DER MATURA

Nach der Matura beginnt für viele ein neuer Lebensabschnitt: Studium, Job oder vielleicht ein Auslandsaufenthalt. Zum ersten Mal Geld verdienen, selbst Miete zahlen oder das Konto im Blick behalten – das ist aufregend, aber manchmal auch recht viel.

 

1. FINANZEN VERSTEHEN: WARUM DAS WICHTIG IST 

Ob du studierst, arbeitest oder beides kombinierst, dein Umgang mit Geld entscheidet mit, wie frei du dich fühlst. Wer seine Finanzen im Griff hat, hat weniger Stress und mehr Möglichkeiten. Schon kleine Routinen helfen dir, den Überblick zu behalten: 

Monatliche Budgetplanung: Einnahmen minus Fixkosten = das Geld, das dir wirklich bleibt. 

Sparziele anlegen: Zum Beispiel für Freizeit, Reisen oder Notfälle 

Regelmäßig checken: Konto, Abozahlungen und Versicherungen 

Tipp: Kostenlose Apps wie „Finanzguru“ helfen beim Überblick. Ein einfacher Excel-Plan funktioniert ebenso. 

 

2. BANKEN UND KONTEN 

Banken begleiten dich durchs ganze Leben: vom ersten Gehalt über das Studium bis zur Wohnung oder zum ersten Kredit. Wer versteht, wie Banken funktionieren und welche Kosten entstehen können, trifft bessere Entscheidungen und spart langfristig Geld. 

Kontoarten kennen: Ein Girokonto (Gehaltskonto) brauchst du für den Alltag. Hierher wird dein Einkommen überwiesen und du zahlst Rechnungen. Ein Tagesgeldkonto eignet sich zum Sparen, weil du dort meist etwas Zinsen erhältst und trotzdem flexibel bleibst. 

Überziehung vermeiden: Wenn du dein Konto überziehst, nutzt du einen Überziehungsrahmen, auch Dispokredit genannt. Dafür fallen in Österreich oft hohe Sollzinsen zwischen 8 und 13 Prozent an. Prüfe regelmäßig deinen Kontostand und richte eine Benachrichtigung in deiner Banking- App ein, damit du den Überblick behältst. 

Onlinebanking sicher nutzen: Verwende sichere Passwörter und nutze dein Onlinebanking nur in geschützten WLAN-Verbindungen. Erhältst du eine E-Mail, die nach Passwörtern oder Zugangsdaten fragt, ist das sehr wahrscheinlich Phishing, also ein Betrugsversuch. Seriöse Banken fragen niemals per E-Mail oder SMS nach deinen Daten. 

Gebühren vergleichen: In Österreich unterscheiden sich die Kosten je nach Bank. Manche Institute verlangen Kontoführungsgebühren, andere bieten kostenlose Jugend- oder Studentenkonten. Achte auch auf Kosten für Bankomatabhebungen im Ausland oder Kartengebühren. 

Tipp: Nutze Vergleichsseiten wie durchblicker.at oder bankenrechner.at, um Konten, Gebühren und Konditionen einfach zu vergleichen. 

 

3. ARBEIT, GEHALT UND STEUERN: 

WAS DU WISSEN SOLLTEST 

Beim ersten Job nach der Matura oder im Ferialpraktikum tauchen viele Begriffe auf, die man kaum kennt. Hier ein schneller Überblick: 

Bruttogehalt: Dein gesamter Gehalt vor allen Abzügen wie Steuer und Sozialversicherung. 

Nettogehalt: Das ist der Betrag, der tatsächlich auf deinem Konto landet. 

Lohnsteuer und Sozialversicherung: Diese Beiträge werden automatisch abgezogen und finanzieren Leistungen wie Gesundheit, Pension und Arbeitslosengeld. 

Steuerausgleich: Wenn du gearbeitet und zu viel Steuer gezahlt hast, kannst du dir dein Geld über finanzonline.at zurückholen. 

Wenn du anfängst zu arbeiten, bist du automatisch kranken-, unfall- und pensionsversichert. Überlege zusätzlich, ob eine private Haftpflichtversicherung sinnvoll ist. Sie kostet wenig, kann aber viel Ärger ersparen.

Pro-Tipp: Hebe Lohnzettel, Arbeitsverträge und Rechnungen gut auf. Sie sind Gold wert bei Steuererklärungen oder Bewerbungen. 

 

4. SCHULDENFALLE VERMEIDEN 

Schnell kann man in eine Schuldenfalle geraten: ein neues Handy, ein Kredit, ein teures Abo. Behalte deshalb ein paar Grundregeln im Kopf: 

  • Zahle Rechnungen sofort oder richte automatische Zahlungstermine ein. 
  • Prüfe Verträge genau, bevor du unterschreibst. 
  • Kreditkarten sind praktisch, aber sie sind kein zusätzliches Geld. 
  • Wenn du merkst, dass es finanziell eng wird, hol dir Unterstützung. Hilfe bekommst du bei der Schuldnerberatung Österreich: www.schuldnerberatung.at. 

 

5. SPAREN, ANLEGEN, VORAUSSCHAUEN: 

Auch mit kleinem Einkommen lässt sich langfristig etwas aufbauen. Entscheidend ist nicht, wie viel du verdienst, sondern wie regelmäßig du sparst. Mit einem Fonds- oder ETF-Sparplan kannst du regelmäßig kleine Beträge anlegen und dein Geld Schritt für Schritt vermehren. 

FINANZFIT IN DIE ZUKUNFT
DEINE CHECKLISTE 

 

Finanzbildung ist kein Schulfach, sondern eine Fähigkeit fürs Leben. Werde selbst aktiv: Lies dich ein, frage nach, probiere kleine Beträge aus und sammle Erfahrungen. Finanzwissen bedeutet Freiheit. Wer früh lernt, mit Geld umzugehen, kann Ziele wie eine Wohnung, ein Auslandssemester oder die Selbstständigkeit leichter erreichen. 

  • Ich kenne meine monatlichen Fixkosten. 
  • Ich spare regelmäßig, auch kleine Beträge. 
  • Ich weiß, wie viel Steuer ich zahle und wofür. 
  • Ich habe ein Notgroschenkonto. 
  • Ich kann Verträge und Zinsen grob verstehen. 
  • Ich kenne eine verlässliche Anlaufstelle, wenn ich Fragen habe. 

 

Wenn du hier mehrmals mit „Ja“ antworten kannst, gratuliere! Du hast das Zeug zur oder zum Finanzprofi deines eigenen Lebens.