Nach der Matura beginnt für viele ein neuer Lebensabschnitt: Studium, Job oder vielleicht ein Auslandsaufenthalt. Zum ersten Mal Geld verdienen, selbst Miete zahlen oder das Konto im Blick behalten – das ist aufregend, aber manchmal auch recht viel.
Ob du studierst, arbeitest oder beides kombinierst, dein Umgang mit Geld entscheidet mit, wie frei du dich fühlst. Wer seine Finanzen im Griff hat, hat weniger Stress und mehr Möglichkeiten. Schon kleine Routinen helfen dir, den Überblick zu behalten:
Monatliche Budgetplanung: Einnahmen minus Fixkosten = das Geld, das dir wirklich bleibt.
Sparziele anlegen: Zum Beispiel für Freizeit, Reisen oder Notfälle
Regelmäßig checken: Konto, Abozahlungen und Versicherungen
Tipp: Kostenlose Apps wie „Finanzguru“ helfen beim Überblick. Ein einfacher Excel-Plan funktioniert ebenso.
Banken begleiten dich durchs ganze Leben: vom ersten Gehalt über das Studium bis zur Wohnung oder zum ersten Kredit. Wer versteht, wie Banken funktionieren und welche Kosten entstehen können, trifft bessere Entscheidungen und spart langfristig Geld.
Kontoarten kennen: Ein Girokonto (Gehaltskonto) brauchst du für den Alltag. Hierher wird dein Einkommen überwiesen und du zahlst Rechnungen. Ein Tagesgeldkonto eignet sich zum Sparen, weil du dort meist etwas Zinsen erhältst und trotzdem flexibel bleibst.
Überziehung vermeiden: Wenn du dein Konto überziehst, nutzt du einen Überziehungsrahmen, auch Dispokredit genannt. Dafür fallen in Österreich oft hohe Sollzinsen zwischen 8 und 13 Prozent an. Prüfe regelmäßig deinen Kontostand und richte eine Benachrichtigung in deiner Banking- App ein, damit du den Überblick behältst.
Onlinebanking sicher nutzen: Verwende sichere Passwörter und nutze dein Onlinebanking nur in geschützten WLAN-Verbindungen. Erhältst du eine E-Mail, die nach Passwörtern oder Zugangsdaten fragt, ist das sehr wahrscheinlich Phishing, also ein Betrugsversuch. Seriöse Banken fragen niemals per E-Mail oder SMS nach deinen Daten.
Gebühren vergleichen: In Österreich unterscheiden sich die Kosten je nach Bank. Manche Institute verlangen Kontoführungsgebühren, andere bieten kostenlose Jugend- oder Studentenkonten. Achte auch auf Kosten für Bankomatabhebungen im Ausland oder Kartengebühren.
Tipp: Nutze Vergleichsseiten wie durchblicker.at oder bankenrechner.at, um Konten, Gebühren und Konditionen einfach zu vergleichen.
WAS DU WISSEN SOLLTEST
Beim ersten Job nach der Matura oder im Ferialpraktikum tauchen viele Begriffe auf, die man kaum kennt. Hier ein schneller Überblick:
Bruttogehalt: Dein gesamter Gehalt vor allen Abzügen wie Steuer und Sozialversicherung.
Nettogehalt: Das ist der Betrag, der tatsächlich auf deinem Konto landet.
Lohnsteuer und Sozialversicherung: Diese Beiträge werden automatisch abgezogen und finanzieren Leistungen wie Gesundheit, Pension und Arbeitslosengeld.
Steuerausgleich: Wenn du gearbeitet und zu viel Steuer gezahlt hast, kannst du dir dein Geld über finanzonline.at zurückholen.
Wenn du anfängst zu arbeiten, bist du automatisch kranken-, unfall- und pensionsversichert. Überlege zusätzlich, ob eine private Haftpflichtversicherung sinnvoll ist. Sie kostet wenig, kann aber viel Ärger ersparen.
Pro-Tipp: Hebe Lohnzettel, Arbeitsverträge und Rechnungen gut auf. Sie sind Gold wert bei Steuererklärungen oder Bewerbungen.
Schnell kann man in eine Schuldenfalle geraten: ein neues Handy, ein Kredit, ein teures Abo. Behalte deshalb ein paar Grundregeln im Kopf:
Auch mit kleinem Einkommen lässt sich langfristig etwas aufbauen. Entscheidend ist nicht, wie viel du verdienst, sondern wie regelmäßig du sparst. Mit einem Fonds- oder ETF-Sparplan kannst du regelmäßig kleine Beträge anlegen und dein Geld Schritt für Schritt vermehren.
Finanzbildung ist kein Schulfach, sondern eine Fähigkeit fürs Leben. Werde selbst aktiv: Lies dich ein, frage nach, probiere kleine Beträge aus und sammle Erfahrungen. Finanzwissen bedeutet Freiheit. Wer früh lernt, mit Geld umzugehen, kann Ziele wie eine Wohnung, ein Auslandssemester oder die Selbstständigkeit leichter erreichen.
Wenn du hier mehrmals mit „Ja“ antworten kannst, gratuliere! Du hast das Zeug zur oder zum Finanzprofi deines eigenen Lebens.