KARRIERE – WAS IST DAS EIGENTLICH?

„Karriere“ bedeutet nicht (mehr), mit viel Ellbogeneinsatz nach oben zu kommen. Karriere bedeutet, die eigenen Vorstellungen zielgerichtet umzusetzen, damit man im Beruf das machen kann, was wirklich Spaß macht.

 

DAS THEMA „KARRIERE“ …

… ist heute allgegenwärtig. Beinahe jede Zeitung hat mittlerweile einen eigenen Karriereteil. Die Karriereratgeber boomen. Immer mehr Menschen beschäftigen sich gezielt mit dem beruflichen Fortkommen, und zwar aus gutem Grund: Sie wollen auch im Beruf nicht nur das hinnehmen, was ihnen vorgesetzt wird, sondern wollen selbst entscheiden.

Für manche Jugendliche hat der Karrierebegriff einen schalen Beigeschmack: Geht es dabei nicht bloß darum, auf Kosten anderer erfolgreich zu sein? Muss man für seine Karriere nicht seine Ellbogen möglichst rücksichtslos einsetzen? Ist Karriere nicht nur etwas für aalglatte Geschäftemacher:innen? Diese Vorurteile gegenüber dem Thema „Karriere“ hängen mit dem Karrieredenken von gestern zusammen und sind längst überholt.

DIESES DENKEN WAR JAHRZEHNTELANG DURCH FOLGENDE EINSTELLUNGEN GEPRÄGT:

  • Karriere ist ein jahrelanger Prozess des Hochkletterns innerhalb starrer Hierarchien, den besonders Geschickte eben besonders schnell absolvieren.
  • Karriere ist eine Frage der generalstabsmäßigen Planung: Je größer der Input an formalen Qualifikationsnachweisen, desto größer der Output in Form des Aufsteigens auf der Karriereleiter.
  • Karriere kann man nicht unterbrechen: Wer einmal damit anfängt, Karriere zu machen, muss stetig weiterklettern – sonst ist man ein für alle Mal aus dem Spiel.
  • Karriere ist unvereinbar mit anderen Lebensschwerpunkten: Wer Karriere machen will, muss sich voll darauf konzentrieren und darf sich nicht darüber beschweren, dass Familie oder persönliche Neigungen zu kurz kommen.
  • Karriere ist ein Konkurrenzprojekt, für das man laufend gegen andere kämpft. Die Zusammenarbeit mit anderen schwächt nur die eigene Position.
  • Karriere hat einen Anfang, nämlich das Ende der Ausbildung bzw. des Studiums, und ein Ende, nämlich den Ausstieg aus dem Berufsleben mit Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters. Und dazwischen geht es linear bergauf oder gar nicht.

NEIN !

DIESES ALTE KARRIEREDENKEN HAT HEUTE, IM ZEITALTER DER VERNETZTEN WISSENSÖKONOMIE, KEINE ZUKUNFT MEHR.

Es entspricht vor allem nicht dem Lebensgefühl einer Generation, die mehr denn je Spaß am Leben haben will und die mit den klassischen Statussymbolen und dem Ellbogendenken der traditionellen „Aufsteiger:innen“ wenig anfangen kann. Und außerdem sehen die Bildungs- und Job-Lebensläufe von heute ohnehin anders aus.

Die Karrierefragen von heute lauten anders, z. B.:

  • Wie habe ich beruflichen Erfolg nicht auf Kosten anderer, sondern gemeinsam mit anderen Menschen?
  • Wie knüpfe ich ein spannendes und zugleich sicheres Netzwerk?
  • Welche:r Arbeitgeber:in passt am besten zu mir, zu meinen Zielen, Vorstellungen und zu meinem Verständnis von erfolgreichem und verantwortungsvollem Wirtschaften?
  • Ist es möglich, beruflich erfolgreich zu sein, ohne dafür den Preis eines nicht vorhandenen Privatlebens bezahlen zu müssen?
  • Wie lässt sich beruflicher Erfolg mit Kindern und Partner:in vereinbaren?
  • Was mache ich, wenn ich mich verändern will? Worauf kommt es bei einem Neustart mit 30, 40 oder 50 an?
  • Was darf ich alles noch lernen?
  • Wie setze ich meine Ideen und Vorstellungen als Selbstständige:r in die Tat um?
  • Wie halte ich meine Fähigkeiten und Kompetenzen fit für meine weitere berufliche Zukunft?

Karriere soll Spaß machen. Man soll dabei seine persönliche Freiheit nützen, Ideen in die Tat umsetzen und gemeinsam mit anderen Leuten etwas bewegen. Es geht darum, einen sinnvollen Beitrag zu leisten und stolz auf den Job zu sein. Das ist das Spannende am Berufsleben 🙂

WIE ENTWICKELT MAN EINEN KARRIEREPLAN?

DER ZUFALL IST EIN SCHLECHTER BERATER

Erfolg beruht nur selten auf Zufällen. Beschäftige dich also mit deiner Zukunft und mache einen Plan – selbst wenn das in Zeiten wie diesen schwierig ist. Überlege dir, welche Bildungs- und Berufswege deiner Vorstellung eines guten, sinnvollen und spannenden Lebens entsprechen, so gewinnst du einen ganz anderen Blickwinkel auf deine Karriereentscheidungen.

Du kannst dir zum Beispiel folgende Fragen stellen:

  • Was sind meine Lebens- und Karriereziele?
  • Wo sehe ich mich in zehn Jahren – beruflich und privat?
  • Wie viel will ich verdienen?
  • Welche Bildungswege/Ausbildungen möchte ich bis dahin abgeschlossen haben?
  • Wo will ich leben und arbeiten? In Österreich oder im Ausland? Im Büro oder in einem Geschäft oder auf einer Baustelle oder doch lieber zuhause?
  • Was sollen Vorgesetzte/Kolleg:innen/Mitarbeiter:innen über mich sagen?
  • Auf welche Ziele werde ich vielleicht in 10 Jahren noch hinarbeiten?
  • Worauf will ich in 10 Jahren zurückblicken können?