VERWENDUNG DER KI IN (VOR)WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN

KI-Tools wie ChatGPT erleichtern Recherche und Textproduktion – doch wie viel KI ist erlaubt? Hier erfährst du, wie du sie clever nutzt, ohne deine wissenschaftliche Eigenleistung zu gefährden.🤖

WAS MUSS ICH BEI DER VERWENDUNG VON KI-TOOLS WIE ChatGPT BEACHTEN? 

Die Nutzung von KI-Tools kann die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungsprozesse verbessern, aber die Eigenleistung muss weiterhin klar erkennbar und bewertbar sein. Eigenleistung bedeutet, eigene Überlegungen anzustellen, Annahmen zu treffen, zu reflektieren, zu diskutieren, zu untersuchen, Schlüsse zu ziehen, zu argumentieren und wissenschaftlich zu formulieren. Die Bewertung der Eigenleistung bei der Nutzung von KI-Tools hängt davon ab, wie gut Sie ihre eigenen Überlegungen und Annahmen in das Ergebnis einbringen.

Wesentlich ist, die Ergebnisse der KI auf Fehler und ev. mangelnde Quellen bzw. Ergebnisse zu überprüfen – DeepSeek, oder allgemeiner gesagt, dass dort bestimmte Informationen (z.B. Taiwan oder Tianamen-Platz) je nach Training der KI einfach falsch oder gar nicht angezeigt werden.

WAS SIND DIE UNTERSCHIEDE IN DER VERWENDUNG VON KI-TOOLS WIE ChatGPT IM VERGLEICH ZU SUCHMASCHINEN WIE GOOGLE?

Die Unterschiede in der Verwendung von KI-Tools wie ChatGPT im Vergleich zu Suchmaschinen wie Google sind:

  1. Art der Ergebnisse:
    • Suchmaschinen: Liefern eine Liste von Links zu Webseiten, die relevante Informationen enthalten. Nutzer müssen die Links durchgehen und die Informationen selbst extrahieren
    • KI-Tools: Geben direkte Antworten auf spezifische Fragen und fassen relevante Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen ​
  2. Kontextualisierung:
    • Suchmaschinen: Bieten eine breite Palette von Quellen, einschließlich Nachrichten, Blogs, Videos und wissenschaftlichen Artikeln, basierend auf der Relevanz-Einstufung
    • KI-Tools: Kontextualisieren die Suchanfrage und liefern eine prägnante Antwort, die auf den eingegebenen Informationen basiert
  3. Interaktivität:
    • Suchmaschinen: Bieten keine direkte Interaktion. Nutzer müssen die Suchanfragen manuell anpassen und verfeinern
    • KI-Tools: Erlauben eine interaktive Suche, bei der Nutzer weiterführende Fragen stellen und die Suche in einem Dialog verfeinern können
  4. Zeitaufwand:
    • Suchmaschinen: Erfordern mehr Zeit, um die Ergebnisse zu strukturieren und auszuwerten
    • KI-Tools: Sparen Zeit, indem sie sofort eine zusammengefasste Antwort liefern
  5. Gefahr des Verlusts relevanter Quellen:
    • Suchmaschinen: Die Gefahr der Aussortierung relevanter Quellen ist geringer, da eine Vielzahl von Quellen durchsucht wird ​
    • KI-Tools: Es besteht die Gefahr, dass relevante Quellen nicht ausreichend berücksichtigt werden, da die KI entscheidet, welche Informationen verwendet werden ​

WAS SIND TYPISCHE ANWENDUNGEN VON KI-TOOLS? 

  1. Recherche nach Quellen
  2. Entwicklung von Forschungsfragen: Sie können als „Sparring-Partner“ dienen, um zusätzliche und passende Aspekte durch Vorschläge für weiterführende Fragen zu eröffnen. ​
  3. Suche nach vorhandenen Befunden: Zur Untermauerung der eigenen Argumentationskette.
  4. Erkennen und Analyse von Mustern in Daten und die Hilfe bei der Programmierung (Test von Code)
  5. Analyse und Zusammenfassung empirischer Untersuchungen und Interviews

BUCHTIPP

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Matthias Karmasin Univ.-Prof. Mag. DDr., ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft und Direktor des Institutes für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung (CMC) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Rainer Ribing Mag., arbeitet seit 1998 als selbständiger Autor und Lektor im Fachgebiet „Wissenschaftliches Arbeiten“. Als Coach betreut er Studierende in Fragen akademischer Abschlussarbeiten (http://www.ribing.eu)

Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten.

Ein Leitfaden für Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen

11. Auflage
ISBN 978-3-8252-6390-4
174 Seiten, EUR 14,30

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